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Sechs Isländer und ein Merens machten sich auf den Weg, um die Toskana des Pfälzerwaldes zu erkunden. Da bot sich der Vogelstockerhof an der südlichen Weinstraße, ein historisches Wirtschaftsgut der ehemaligen Zisterzienserabtei Eußertal wo heute die Speed Racking Horses gezüchtet werden, als Ausgangspunkt für abenteuerlichen Touren zu Pferd an.
Entlang des Eußerbaches führte der erste Ritt an die nördliche Spitze von Eußertal. Entlang des Ziegelberges und des Langberges waren die Strecken leider ziemlich aufgeschottert und der Sommerfelsen bot nicht die erwartete Aussicht über den Pfälzer Wald. Franzosenkopf und Rotkopf waren schnell umrundet und der Weg führte am Gut Waldeck wieder zurück zum Vogelstockerhof. Die Pferde ruhten dann in großen Paddocks und genossen die Sonne des Altweibersommers. Für die Reiter klang der Tag in einer nahegelegenen Pizzeria aus.
Am zweiten Tag stand das Schützenhaus in Annweiler als Mittagsrast auf dem Programm. Gräfenhausen wurde kurz gestreift und ein Brunnen zum Tränken genutzt. Unterhalb des Krappenfelsens gab es erneut viel Schotter auf den Waldwegen und dann wurde unmerklich hoch oben der Tunnel der B10 gequert. Hinter dem Turnerheim erreichten die Reiter das Schützenhaus, wo es leider keine guten Möglichkeiten zum Anbinden der Pferde gab. Aber für ein Stück Kuchen ist ja immer Zeit. Gut gestärkt traten die Reiter den Heimweg an, aber nur für wenige Meter. Dann versperrten umgestürzte Bäume den Weg und es ist kein Durchkommen. Jürgen packte die Säge aus und räumte den Weg getreu dem Motto: wir machen den Weg frei. Weit ging es nicht voran, denn vor dem Hahnenbacher Hof lag wieder ein Baum quer, der aber einen riesigen Durchmesser hatte. Da versagte selbst Jürgens scharfe Säge. Also Umweg nehmen bis zum Hahnenbacher Hof. Dann führte die Strecke entlang der Weinberge wieder zurück zum Vogelstockerhof. Nachmittags stand ein Highlight auf dem Programm: zuerst Spaziergang durch den botanischen Garten mit exotischen Pflanzen und riesigen Mammutbäumen an der Klinik in Gleisweiler. Dann Weiterfahrt nach Hainfeld in das Gasthaus „Zum Logel“, das eine ganz besondere Küche anbietet. Echt einen Besuch wert.
Der dritte Tag führte zur Jungpfalzhütte und unterhalb des Sommerfelsens gab es endlich viele naturbelassene Wege, die zum Trab und Tölt einluden. Der steile Aufstieg zur Hütte lohnte sich, denn die Sicht über den Pfälzer Wald war grandios, ebenso der Kuchen. Der Adelberg wurde umrundet auf naturnahen Wegen bis zum Kammstein. Oberhalb von Gräfenhausen führte die Strecke in östlicher Richtung am Rothenkopf vorbei und da hatet er uns wieder, der Schotter. So kennen wir das vom Pfälzer Wald eigentlich nicht. Das Abendprogramm führte nach Annweiler und zu Fuß wurde die Altstadt erkundet. Natürlich endete der Spaziergang erst einmal an der Eisdiele, die ganz besondere Eissorten anbietet. Dann klang der Abend im Gasthaus aus.
Und schon war der letzte Reittag angebrochen, der zum Orensfelsen führte. Mit 650 Höhenmetern war das die steilste Reitstrecke dieser Tour. In nördlicher Richtung liegt Dörrenbach, das wir kurz durchquerten. Und schon geht es stetig bergan durch das Leinbachtal zur Landauer Hütte. Ab hier wurde es noch steiler und im Schritt erkletterten die Pferde den Orensberg. Von der Absprungstelle der Paraglider hatte man einen schönen Blick auf den Vogelstockerhof. Doch es geht noch weiter bergan. Von 220 Meter sind wir auf 560 Meter geritten bis wir den Orensfels erreicht hatten. Eine kurze Pause war notwendig, denn ein Isländer schnaufte gehörig und musste sich erst einmal ein wenig ausruhen. Die Pause nutzten wir zum Besteigen des Orensfelsens mit einer Aussicht bis nach Annweiler und über die Trifelsburgen. Geführt ging es dann stetig bergab zur Hütte Am Kiesbuckel, wo die eigentliche Pause geplant war. Von hier aus waren es nur noch wenige Meter zurück zum Vogelstockerhof. Eine Teilnehmerin nimmt dann noch die Gelegenheit wahr und reitet einen Speed Racking Hengst zur Probe, eckt spektakulär.
Das Resümee unserer Reitgäste reichte von „es war abenteuerlich“ über „vier Reittage sind doch viel“ bis hin zu „es war schön, wie immer“ und „wir freuen uns auf den nächsten Ritt“. Dann hieß es Abschied nehmen von unseren Freunden und von den netten Gastgebern am Vogelstockerhof. Nach 4 Tagen mit herrlichem Altweibersommerwetter weinte der Himmel auf der Rückfahrt nach Hause. Ob das ein Zeichen ist????
Christiane Claus, Wanderrittführerin und -veranstalterin