Immer wieder eine Reise wert, der Modenbacherhof

Bereits seit 2014 sind wir zu Gast am Modenbacherhof im Pfälzer Wald. Das altehrwürdige ehemalige Kurhaus am Fuße der Burg Meistersell ist idealer Startpunkt für abenteuerliche Ritte über viele Berge zu Hütten, Burgen, Aussichtspunkten. Die überwiegend naturbelassenen Wege, die teils steil bergab und bergauf führen, verlangen Ross und Reiter einiges ab. Doch genau das macht den Reiz der Ritte aus. Trittsicherheit und Ausdauer der Pferde sowie ein gutes Gruppenverhalten sind Grundvoraussetzungen für die Teilnahme.

So führte der erste Ritt entlang des Weltersberges in nördlicher Richtung zum Forsthaus Heldenstein und von dort aus über sandige Wege zum 1874 errichteten Schänzelturm auf dem Steigerkopf. Natürlich muss der Turm bestiegen werden, also erste Rast. Über die Wegespinne am Benderplatz geht es leicht bergab doch der Frankenberg lässt nicht lange auf sich warten, also wieder bergauf zum Aussichtspunkt Frankenfels. Von dort aus wird der Rückweg beschwerlich. Geschwächt durch den vielen Regen lagen Bäume quer und mussten erst mal entfernt werden. Doch gemeinsam sind wir stark und so wurde der Weg passierbar. Pünktlich zur Kaffeezeit wurde der Modenbacherhof erreicht. Im Flammkuchenofen brasselte das Feuer für unser Abendessen, Flammkuchen in allen Variationen.

Der zweite Reittag führte entlang des Modenbaches in die Ebene zu den Reben des Pfälzer Weines. Doch bald tauchten die Reiter wieder in den Wald ein und erreichen die Villa Ludwigshöhe. Welche Enttäuschung, eine riesige Baustelle. Unter die Rietburgbahn am Spitzbergl vorbei erfolgt der Aufstieg zum 1899 erbauten Friedensdenkmal. Hier streckt ein nackter reitender Jüngling einen Ölzweig gen Himmel als Zeichen des Friedens. Jeden Sommer findet hier ein großes Open-Air Konzert statt. Doch das interessierte die Reiter weniger, denn die gleichnamige Gaststätte lockte zu einer Rast. Bergab geht’s zurück ins Bachtal und über pferdegerechte Wege zum Hüttenbrunnen. Von dort aus führt eine Galoppstrecke hinauf zum Kohlplatz mit einer Vielfalt an Wegen, die in alle Himmelsrichtungen führen. Ein berühmt berüchtigter Wanderrittführer hat früher mal geschrieben: Die Wegespinne, der Graus eines jeden Wanderrittführers. Doch mit den heutigen Orientierungsmöglichkeiten ist das kein Problem mehr uns so war der Weg zur Nellohütte schnell gefunden. Weiter bergab wurde der Modenbach erreicht, dessen Sandweg uns zurück zum Hof brachte. Abends kehrten die Reiter in Hainfeld „Zum Logel“ ein, eine sehr empfehlenswerte Lokalität.

Auch am dritten Tag stand eine neue Strecke auf dem Programm. Vom Hof aus ging  es stetig bergan zum Gipfel des Steigerkopfes und entlang des Tiefenbaches zum Parkplatz an der Edenkobener Hütte. Abenteuerliche Wege führten  zur Mittagsrast zum Haus an den Fichten, einer wunderschönen Wanderhütte mit guter Küche und leckerem Kuchen. Der kleine Sandwiesenweiher bietet einen lustigen Barfußpfad für die ganze Familie. Doch wir schwangen uns wieder auf die Pferde, denn der Rückweg ist noch bergig und weit. An diesem Tag hatten die Pferde bei der Rückkehr zum Hof 759 Höhenmeter auf dem Tacho. Eine gute Leistung. Unser Ziel fürs Abendessen war Rhodt unter Rietburg, ein wunderschöner kleiner Weinort mit mächtig viel Tourismus.

Und schon ist diese Tour fast vorbei, doch der letzte Ritt führte erneut zu neuen Zielen und hatte erneut mächtig Höhenmeter zu bieten, der Blättersberg will erkundet werden. Erstes Etappenziel war die Wegespinne am Kohlplatz. Hier änderten wir die Richtung nach nord-nord-ost und erreichten den Ludwigsturm, der 1889 seinen Namen vom König Ludwig dem Ersten erhielt. Hier rasteten wir, die Pferde grasten und die Reiter bestiegen über eine ganz schmale Wendeltreppe den Turm. Nächstes Ziel war die Rietburg, von wo aus ein fantastischer Blick in die Rheinebene möglich war. Die Pferde ruhten an einem schönen schattigen Platz und sammelten sich für den Rückritt. Heute waren es nur 550 Höhenmeter, aber immerhin.

Der nächste Aufenthalt am Modenbacher Hof ist schon fest geplant. Dann aber nicht im ehemaligen Kurhaus sondern in einer neuen Ferienwohnung im alten Forsthaus. Und wir suchen schon wieder neue Strecken zu lohnenswerten Zielen.

Christiane Claus

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