Die spannende Entstehungsgeschichte des Landesverbandes Saar e. V.

Ein Beitrag von Christiane Claus, Vorsitzende der VFD-SAAR e. V.

 

Kaum jemand erinnert sich noch an die Entstehungsgeschichte unseres Landesverbandes. Und die ist ziemlich spannend.

Es gab einmal eine Zeit, da mussten im Saarland alle Pferde, die im Gelände geritten wurden, eine kostenpflichtige „Kopfnummer“ an der Trense tragen. Gegen Übeltäter, die dieser Pflicht nicht nachkamen, wurden Polizeieinsätze im Wald durchgeführt und Bußgelder verhängt.

Das kleine Saarland war zweigeteilt in Verdichtungsraum und Nicht-Verdichtungsraum. Innerhalb des Verdichtungsraumes war das Reiten ausschließlich auf dafür beschilderten Wegen gestattet. Leider wurde aber vielerorts die Ausschilderung dieser Wege schlichtweg vergessen.

Zu dieser Zeit erschien in der SZ eine Anzeige für ein Treffen der Geländereiter, für die es bislang keine adäquate Interessenvertretung gab. Der Aufforderung von Dieter Mohr folgten ca. 50 „Draußenreiter“. Es waren Gelände-, Wander- und Distanzreiter. Ein vergnüglicher Abend ging zu Ende mit dem Vorhaben, ein erneutes Treffen zu organisieren. Gesagt, getan: doch zum 2. Treffen kamen weit weniger Reiter. So war schnell klar, für diese Treffen muss ein Konzept her. Aber was und wie???

Zu dieser Zeit wurden die ersten Kontakte zur VFD geknüpft, die wir aus der Zeitschrift „Freizeit im Sattel“ kannten. Herbert Fischer, der im gleichen Jahr die Deutsche Wanderreitakademie (DWA) gründete, Armin Kasper, Wegbereiter in Sachen Hufbearbeitung und Olaf Reich, früherer Vorsitzender des LV Baden-Württemberg, unterstützten uns bei dem Gedanken, einen VFD-Landesverband zu gründen.

Im September 1986 schrieben wir einen Sternritt mit dem Ziel einer Vereinsgründung aus. Fast 40 Reiter folgten der Einladung zur Wackenmühle nach Püttlingen und dort war dann die Geburtsstunde der VFD-SAAR e. V.. 28 Reiter gründeten unseren Landesverband, zwölf der Gründungsmitglieder sind auch heute noch im Verband. Unser Vorstand bestand aus fünf Vorstandsmitgliedern und sieben Beisitzern. Kaum jemand in der etablierten Reiterszene des Saarlandes gab uns damals eine Überlebenschance. Argwöhnisch blickte man auf uns herab und hatte uns genau im Auge, aber diese Skepsis wandelte sich im Laufe der Zeit und so etablierte sich unser Landesverband bei den saarländischen Reitern als munterer und bunter etwas anderer „Reitverein“.

Und stellt euch vor, ich bin von Anfang an dabei. Zuerst war ich Schriftführerin, seit 1990 bin ich Vorsitzende. Ich finde es überaus spannend, die Entwicklung unseres Verbandes zu beobachten und mit zu gestalten. Auch wenn man uns damals kaum eine Überlebenschance im überaus großen Angebot an saarländischen Reitvereinen gab, so etablierte sich unser Konzept schnell und wir gewannen Mitglieder. 1987 erschien der erste saarländische Veranstaltungskalender auf 40 Seiten mit insgesamt 19 Veranstaltungen und Themen rund ums Pferd. Ständig wurde der Kalender optimiert und verbessert. Auch unsere Infotreffs gab es schon in der Gründungszeit, sie sind (wie unser Veranstaltungskalender) bis heute fester Bestandteil unseres Vereinslebens.

Unser wohl größter Erfolg war die Mitwirkung bei der Novellierung des Waldgesetzes. 2003 entfiel die Plakettenpflicht und das Reiten ist seitdem auf fast allen Waldwegen (nicht Pfade oder Schneisen) erlaubt.

Die aktiven saarländischen Veranstalter entwickeln jährlich unglaublich viele kreative Ideen für Ritte, Kurse, Rallyes usw. Mehrtägige Wanderritte zu den schönsten Quartieren im Saarland und im Pfälzer Wald runden unser vielseitiges Programm ab. Legendäre Veranstaltungen wie die Rallye Ponyexpress oder der zweitägige Wanderritt „Rambling-Rover-Ritt“ begeisterten von Anfang an die Teilnehmer. Auch heute bietet die VFD-SAAR fast 100 Veranstaltungen bunt gestreut zu allen Themen. Unsere Ritte sind für alle Reiter offen, die VFD- Mitglieder erhalten einen finanziellen Bonus bei den Teilnehmerbeiträgen.

Die VFD-Saar ist auch schon lange Stafetten erprobt, wie die Fotos zeigen. Im Jahr 1988 führten wir die Stafette mit Herbert Fischer und Bruno Rouan quer durch das Saarland. Endziel war damals die Eurocheval in Essen. Zum 40 jährigen Bestehen der VFD führte 2013 eine Stafette durch das Saarland und endete bei den Feierlichkeiten in Reken.

Also nun liegt es an Euch: wann sehen wir uns auf einer der vielen VFD-Veranstaltungen im Saarland? Oder vielleicht treffen wir uns ja beim diesjährigen Jubiläum anlässlich des 50 jährigen Bestehens im Westerwald……..

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